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- 5. Sept.
- 6 Min. Lesezeit
DORA, NIS2, GDPR: Der Compliance-Leitfaden für SAP-Systeme 2025 – Wie neue Regulierungen SAP-Landschaften betreffen und automatisiert umgesetzt werden

Eine aktuelle Studie des European Banking Authority zeigt: 78 % der Finanzinstitute sehen die Umsetzung der Digital Operational Resilience Act (DORA) als größte regulatorische Herausforderung 2025. Gleichzeitig müssen Unternehmen kritischer Sektoren die verschärften Anforderungen der NIS2-Richtlinie erfüllen, während die DSGVO weiterhin strenge Datenschutzstandards vorschreibt. Besonders SAP-Systeme stehen im Fokus: Als zentrale Drehscheibe für Geschäftsprozesse und sensible Daten müssen sie alle drei Regulierungswerke gleichzeitig erfüllen.
Die Komplexität ist überwältigend: DORA fordert detaillierte Dokumentation operationeller Resilienz, NIS2 verlangt umfassende Cybersecurity-Maßnahmen und die DSGVO setzt strenge Datenschutz-Controls voraus. Traditionelle, manuelle Compliance-Ansätze stoßen an ihre Grenzen. Moderne Automatisierungslösungen wie die automatics SmartSecOps Platform werden damit zum entscheidenden Erfolgsfaktor für eine integrierte Compliance-Strategie.
DORA: Operational Resilience für das digitale Zeitalter
Die Digital Operational Resilience Act trat am 17. Januar 2025 in Kraft und revolutioniert die Compliance-Landschaft für Finanzdienstleister. DORA verlangt umfassende operationelle Resilienz - von der Identifikation kritischer Geschäftsfunktionen bis zur detaillierten Dokumentation aller ICT-Risiken.
Die DORA-Herausforderungen für SAP-Systeme
SAP-Landschaften sind besonders betroffen: Sie verarbeiten kritische Finanzdaten, steuern Zahlungsverkehr und bilden das Rückgrat operationeller Prozesse. DORA Artikel 8 fordert explizit die Identifikation und Dokumentation aller "kritischen oder wichtigen Funktionen" - und SAP-Systeme fallen fast immer in diese Kategorie.
Die Anforderungen sind präzise: Vollständige Inventarisierung aller ICT-Assets, kontinuierliche Überwachung operationeller Risiken, dokumentierte Recovery-Strategien für alle kritischen Systeme, regelmäßige Resilience-Tests mit detaillierter Dokumentation und umfassende Berichterstattung an Aufsichtsbehörden.
Die Kernanforderungen für DORA
DORA besteht aus fünf Hauptsäulen, die für dich und dein Team entscheidend sind:
| Bedeutung für SAP: | |
IKT-Risikomanagement
| Unternehmen müssen ein formales IT-Risikomanagement etablieren. | Risikoanalyse von SAP-Systemen (z. B. ungesicherte RFCs, überprivilegierte Benutzer).
Härtung von SAP-Systemen.
Kontinuierliche Überwachung (Monitoring von Logs, Konfigurationen und Berechtigungen). |
IKT-Incident-Reporting | Alle „signifikanten Vorfälle“ müssen innerhalb von 24 Stunden gemeldet werden.
| Sicherheitsvorfälle wie SAP-Ransomware, unautorisierte Systemänderungen oder fehlgeschlagene SAP-Patches müssen in das zentrale Incident-Management einfließen.
Automatisierte Schnittstellen zu SIEM-Systemen sind hier essenziell.
|
Digitale Betriebsresilienz-Tests
| Verpflichtende Penetra-tionstests (TLPT – Threat-Led Penetration Testing). | SAP-spezifische Angriffe (z. B. Transportmanipulation, RFC-Hijacking) müssen im Test berücksichtigt werden.
Viele Unternehmen vernachlässigen SAP bei Pen-Tests – DORA wird das ändern.
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Drittparteien-Risikomanagement
| Unternehmen müssen ihre Dienstleister kontrollieren. | Managed-Service-Provider oder RISE/HEC-Provider müssen in die Risikoanalyse einbezogen werden.
SLA-Anforderungen (Patch-Zyklen, Monitoring) müssen dokumentiert und überprüfbar sein.
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Informations-austausch
| Finanzunternehmensollen Informationen zu Bedrohungen austauschen.
| Security-Teams müssen SAP-spezifische Schwachstellen (z. B. neue SAP Security Notes) teilen.
Zusammenarbeit mit CERTs oder Brancheninitiativen.
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NIS2: Cybersecurity für kritische Infrastrukturen
Die NIS2-Richtlinie verschärft seit Oktober 2024 die Cybersecurity-Anforderungen erheblich. Unternehmen in kritischen Sektoren - von Energie über Transport bis Gesundheitswesen - müssen umfassende Sicherheitsmaßnahmen implementieren und dokumentieren.
NIS2-Anforderungen an SAP-Landschaften
Artikel 21 der NIS2-Richtlinie definiert klare technische und organisatorische Maßnahmen: Implementierung angemessener Sicherheitsmaßnahmen für Netzwerk- und Informationssysteme, kontinuierliche Überwachung und Incident-Detection, regelmäßige Sicherheitsbewertungen und Penetrationstests sowie unverzügliche Meldung von Sicherheitsvorfällen an nationale Behörden.
Besonders relevant für SAP-Umgebungen: Supply Chain Security muss durchgängig gewährleistet werden, Verschlüsselung ist für alle sensiblen Daten mandatory, Zero-Trust-Prinzipien müssen implementiert werden und kontinuierliches Monitoring ist für alle kritischen Systeme erforderlich.
Die Kernanforderungen für NIS2
NIS2 legt 10 Mindest-Sicherheitsanforderungen fest:
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| Bedeutung für SAP: |
Risikomanagement
| Verpflichtung zu Sicherheitsmaßnahmen zur Risikominderung.
| Schwachstellenmanagement (SAP Security Notes).
Monitoring von RFC-Verbindungen, Benutzeraktivitäten und Custom Code. |
Incident-Handling | Reaktions- und Meldepflicht bei Sicherheitsvorfällen
| SAP-spezifische Sicherheitsvorfälle müssen innerhalb von 24 Stunden gemeldet werden.
Automatisierte Vorfallberichte für SAP erleichtern die Dokumentation. |
Business Continuity & Krisenmanagement | Pläne für Notfallbetrieb und Wiederherstellung.
| Backup-Strategien für SAP HANA und ABAP-Systeme.
Szenarien für SAP-Ransomware-Angriffe. |
Supply-Chain-Security | Bewertung der Sicherheit von Lieferanten und Dienstleistern.
| Überwachung von SAP-Dienstleisterzugängen. Sicherheitsverträge mit Hosting- oder Cloud-Anbietern. |
Security-by-Design | Sicherheitsanforderungen müssen schon bei der Systemarchitektur berücksichtigt werden. | Härtung von SAP-Systemen.Minimale Berechtigungen (Least Privilege). |
Schwachstellenmanagement | Kontinuierliche Erkennung und Behebung von Schwachstellen. | Automatisierte Analyse von fehlenden Security Notes.Überwachung von unsicheren Custom-Entwicklungen. |
Multi-Faktor-Authentifizierung & Verschlüsselung | Pflicht für MFA und Verschlüsselung von Daten. | MFA für SAP-GUI und Web-Zugriffe (Fiori).Verschlüsselung von RFC- und SAPRouter-Verbindungen. |
Protokollierung und Überwachung | Pflicht zur Protokollierung sicherheitsrelevanter Ereignisse.
| Zentrale Sammlung von SAP-Logs (Security Audit Log).Anomalieerkennung in SAP-Transaktionen. |
Meldung an nationale Behörden | Innerhalb von 24 Stunden eine erste Meldung, 72 Stunden Follow-up. | Automatisierte Incident-Reports mit SAP-spezifischen Daten. |
Management-Haftung
| Führungskräfte können persönlich für Verstöße haftbar gemacht werden. | Management muss SAP-Risiken verstehen und in Risikoberichte aufnehmen. |
DSGVO: Datenschutz als Grundprinzip
Die Datenschutz-Grundverordnung bleibt der goldene Standard für Datenschutz in der EU. Für SAP-Systeme sind besonders Artikel 25 (Privacy by Design), Artikel 32 (Sicherheit der Verarbeitung) und Artikel 35 (Datenschutz-Folgenabschätzung) relevant.
DSGVO-Herausforderungen in SAP-Umgebungen
SAP-Systeme verarbeiten massenhaft personenbezogene Daten: Mitarbeiterdaten, Kundenstammdaten, Zahlungsinformationen und Verhaltensdaten. Es wird geschätzt, dass 70 % der weltweiten Unternehmensdaten in SAP-Systemen gespeichert sind. Die DSGVO-Compliance erfordert präzise Kontrolle über jeden Datenzugriff, Exportvorgang und jede Verarbeitung.
Kritische Anforderungen: Zweckbindung muss für alle Datenverarbeitungen dokumentiert werden, Löschkonzepte müssen automatisiert umgesetzt werden, Betroffenenrechte (Auskunft, Berichtigung, Löschung) müssen schnell erfüllbar sein und Data Protection Impact Assessments sind für alle kritischen Verarbeitungen erforderlich.
Integration der drei Regulierungswerke: Der ganzheitliche Ansatz
Die wahre Herausforderung liegt nicht in der einzelnen Umsetzung von DORA, NIS2 oder DSGVO, sondern in deren intelligenter Integration. Alle drei Regulierungswerke überschneiden sich in kritischen Bereichen: Datensicherheit, Incident Management und Dokumentationspflichten.
Synergien nutzen, Redundanzen vermeiden
Einheitliche Dokumentation: Compliance-relevanten Ereignisse werden zentral erfasst und in regulierungsspezifischen Formaten bereitgestellt. Ein Sicherheitsvorfall wird automatisch für DORA-Resilience-Reporting, NIS2-Incident-Meldungen und DSGVO-Datenschutzverletzungen dokumentiert.
Integriertes Monitoring: gleichzeitige Überwachung DORA-relevante operationelle Metriken, NIS2-Sicherheitsindikatoren und DSGVO-Datenschutzereignisse. Korrelationsanalysen identifizieren übergreifende Risiken und Compliance-Lücken.
Automatisierte Berichterstattung: Vordefinierte Templates generieren automatisch regulierungskonforme Berichte für verschiedene Aufsichtsbehörden. KI-basierte Analyse identifiziert potenzielle Compliance-Risiken proaktiv.
Automatisierte Korrekturen: Intelligente Erkennung von Compliance-Abweichungen durch kontinuierliches System-Scanning, automatisierte Reaktion auf identifizierte Findings durch vordefinierte Workflows und proaktive Durchführung notwendiger Systemänderungen zur Wiederherstellung der Compliance-Konformität - ohne manuelle Eingriffe und mit vollständiger Audit-Dokumentation aller durchgeführten Korrekturmaßnahmen.
Praktische Umsetzung: Der Weg zur automatisierten Compliance
Phase 1: Assessment und Planung
Identifikation aller betroffenen Abteilungen und Teams, Definition der Kernanforderungen in Bezug auf das spezifische Business und Festlegung der Anforderungen an das SAP-Betriebsteam. Diese Analyse mündet in die Überleitung und Planung messbarer Security- und Compliance-Controls sowie deren wiederkehrende Systemadministration. Nutzen Sie den TransparencyHub als grundlegende Basis für eine rasche Bestandsaufnahme.
Phase 2: Technische Implementierung
Die Umsetzung erfolgt systematisch über alle fünf Hubs: Der TransparencyHub schafft Transparenz durch zentrale Erfassung und Visualisierung sicherheitsrelevanter SAP-Systemdaten. Der OperationHub automatisiert alle SAP-Basis-Operationen von Start/Stop bis zum Fullstack-Patch-Management. Der LifecycleHub übernimmt kritische Prozesse wie Zertifikats-Management und SAP Security Notes. Der RefreshHub ermöglicht effiziente System- und Mandantenrefresh-Prozesse. Abschließend implementiert der SecurityHub Zero-Trust-Prinzipien mit kontextbasierter Datenklassifikation und Microsoft Purview-Integration zur Verschlüsselung von sensiblen Daten.
Phase 3: Operationalisierung
In der finalen Phase wird der kontinuierliche SecOps-Kreislauf etabliert - die intelligente Verbindung von SAP Security und SAP Operations. Diese Endlosschleife gewährleistet, dass SAP-Sicherheit und -Betrieb nicht mehr als getrennte Disziplinen behandelt werden, sondern als integrierte, sich gegenseitig verstärkende Prozesse.
Der OperationHub gewährleistet stabile Operationen: Automatisierte System-Wartungen außerhalb kritischer Zeiten, intelligente Ressourcenoptimierung für bessere Performance und integrierte Backup- und Recovery-Strategien.
Der LifecycleHub automatisiert zentrale Lifecycle-Prozesse in SAP-Systemen. Dazu gehören unter anderem das SAP-Zertifikats-Management mit proaktiver Erneuerung, Verteilung und Aktivierung in der STRUST, das Einspielen von Support Packages inklusive automatisierter Vor- und Nachbearbeitung sowie die Umsetzung sicherheitsrelevanter SAP Notes auf Knopfdruck.
So unterstützt der LifecycleHub Unternehmen dabei, sicherheitskritische Maßnahmen vollständig automatisiert umzusetzen – inklusive lückenloser Dokumentation und Auditierung aller sicherheitsrelevanten Änderungen.
Der RefreshHub unterstützt Compliance-Tests: Schnelle Erstellung von Test-Umgebungen für Penetrationstests, Datenrefresh-Prozesse für DSGVO-Compliance und effiziente Rollback-Mechanismen nach Compliance-Tests.
Der SecOps-Ansatz in Kombination mit SIEM Lösungen kombiniert proaktive Sicherheitsmaßnahmen mit operationeller Exzellenz. Kontinuierliches Monitoring identifiziert Sicherheitsrisiken und Betriebsanomalien gleichermaßen. Automatisierte Response-Mechanismen reagieren sowohl auf Security-Incidents als auch auf System-Probleme. Predictive Analytics antizipieren sowohl Sicherheitsbedrohungen als auch Wartungsnotwendigkeiten.
Diese ganzheitliche Operationalisierung stellt sicher, dass Compliance nicht als einmaliges Projekt, sondern als kontinuierlicher, sich selbst optimierender Prozess etabliert wird - der Schlüssel für nachhaltige DORA-, NIS2- und DSGVO-Konformität in dynamischen SAP-Landschaften.
Messbare Compliance-Vorteile
Unternehmen, die SmartSecOps Platform für das zielgerichtete SAP-Compliancemanagemet nutzen, berichten über dramatische Verbesserungen:
Zeitersparnis: 75 % weniger manuelle Arbeit für Compliance-Dokumentation, automatisierte Berichtserstellung reduziert Aufwand um 60 % und proaktive Risikoidentifikation verkürzt Incident-Response um durchschnittlich 45 %.
Kostenreduktion: Vermeidung von Strafen durch proaktive Compliance-Controls und deren Maßnahmen , reduzierte Auditkosten durch kontinuierliche Compliance-Dokumentation und Optimierung von Compliance-Aufwänden durch Automatisierung.
Risikominimierung: 85 % weniger Compliance-Verstöße durch automatisierte Controls, proaktive Identifikation von Risiken vor Audits und kontinuierliche Überwachung aller regulierungsrelevanten Prozesse und die Möglichkeit der automatisierten Korrektur von identifizierten Risiken.
Fazit: Intelligente Automatisierung als Compliance-Enabler
DORA, NIS2 und DSGVO stellen SAP-Landschaften vor beispiellose Herausforderungen. Die Komplexität und Überschneidungen der drei Regulierungswerke überfordern traditionelle, manuelle Compliance-Ansätze. Nur durch intelligente Automatisierung können Unternehmen die geforderte Compliance-Qualität bei vertretbarem Aufwand erreichen.
Die automatics SmartSecOps Platform demonstriert, wie integrierte Compliance-Automatisierung funktioniert. Durch die geschickte Kombination fünf spezialisierter Hubs werden alle drei Regulierungswerke gleichzeitig adressiert - ohne Redundanzen, mit maximaler Effizienz.
Unternehmen, die heute in moderne, integrierte Compliance-Lösungen investieren, schaffen nicht nur bessere regulatorische Compliance, sondern auch nachhaltige Wettbewerbsvorteile durch optimierte Prozesse und reduzierte Risiken.
Bei der aktuellen Regulierungsdichte ist intelligente Compliance-Automatisierung kein kleiner Task mehr, sondern eine strategische Notwendigkeit für nachhaltigen Geschäftserfolg in regulierten Märkten.
Kontaktieren Sie uns noch heute, um zu erfahren, wie die SmartSecOps Platform Ihre DORA-, NIS2- und DSGVO-Compliance revolutionieren kann.



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