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Aktualisiert: vor 3 Tagen
Data Exfiltration Control: Warum SAP-Daten 2026 neuen Schutz brauchen
SAP-Systeme gehören zu den kritischsten Plattformen in Unternehmen. Sie verarbeiten hochsensible Daten, steuern zentrale Geschäftsprozesse und bilden das Fundament vieler operativer Abläufe. Innerhalb des Systems sind diese Daten gut geschützt, denn SAP bietet starke Berechtigungsmodelle, klare Rollen, Audit-Mechanismen und eine ausgereifte Sicherheitsarchitektur.
Doch ein entscheidender Punkt wird in vielen Sicherheitsstrategien unterschätzt:
Sobald Daten SAP verlassen, verlieren sie ihren integrierten Schutz.
Exportierte Dateien sind von diesem Moment an unabhängig von SAP-Berechtigungen und Richtlinien. Sie bewegen sich frei in E-Mail-Postfächern, lokalen Ordnern, Cloud-Speichern oder Kollaborationsplattformen. Damit entsteht eine Sicherheitslücke, die häufig unbemerkt bleibt, aber zunehmend zum Ziel moderner Angriffe wird.
Warum exportierte SAP-Daten ein steigendes Risiko darstellen
Unternehmen exportieren täglich Informationen aus SAP, sei es für Analysen, Abstimmungen, Reporting, Planung oder externe Zusammenarbeit. Zu diesen Daten gehören oftmals sensible Informationen wie z.B. Finanzdaten, HR-Daten oder Material- und Lieferketteninformationen. Genau in diesen Momenten entstehen Risiken, die nicht technisch, sondern strukturell bedingt sind.
Sobald eine Datei SAP verlässt:
endet die Berechtigungsprüfung
entfallen Richtlinien und Zugriffskontrollen
gibt es keine Verschlüsselung
fehlt Nachvollziehbarkeit über Weitergabe und Speicherung
Diese Lücke ist besonders relevant, weil moderne Angriffe auf Geschäftsmodelle setzen, die auf Daten basieren. Data Extortion - also die Erpressung mit exfiltrierten Informationen - ist heute eine der häufigsten Methoden krimineller Gruppen.
SAP-Daten sind dabei besonders wertvoll: strukturiert, aktuell und wirtschaftlich relevant.
Data Exfiltration Control: ein neuer Ansatz für SAP-Datensicherheit
Um diese Lücke wirksam zu schließen, reicht es nicht, SAP weiter zu verhärten oder zusätzliche Systemgrenzen zu schützen. Moderne Sicherheitsstrategien müssen sicherstellen, dass Schutzmechanismen direkt an den Daten selbst ansetzen. Genau hier entsteht das Konzept der Data Exfiltration Control.
Data Exfiltration Control bedeutet:
SAP-Daten werden im Moment des Exports automatisch erkannt, klassifiziert und geschützt - unabhängig davon, wohin sie anschließend gelangen.
Dieser Ansatz kombiniert zwei zentrale Technologien, die gemeinsam eine lückenlose Schutzkette bilden.
Microsoft Purview Information Protection (MPIP)
MPIP ist eine Plattform, die Schutzlogik direkt auf Dateiebene bereitstellt. Unternehmen können Informationen anhand von Regeln oder KI-gestützten Erkennungsmechanismen klassifizieren und mit Sensitivity Labels versehen.
Diese Labels definieren:
wer eine Datei öffnen darf
ob sie weitergegeben werden kann
ob sie automatisch verschlüsselt wird
wie sie in Audits erfasst wird
welche Richtlinien beim Zugriff gelten
Der entscheidende Vorteil:
Der Schutz bleibt an die Datei gebunden - auch außerhalb von SAP, unabhängig von Speicherort oder Gerät.
SecurityHub: die SAP-native Integration
SecurityHub ergänzt MPIP dort, wo SAP heute Grenzen hat. Die Lösung ist direkt in SAP integriert und erkennt jeden Export in Echtzeit. Dateien werden beim Verlassen des Systems automatisch klassifiziert, gelabelt und verschlüsselt - ohne manuelle Eingriffe.
Das ermöglicht:
automatische Zuweisung von MPIP Sensitivity Labels
Verschlüsselung im Moment des Exports
Überwachung sämtlicher Exportaktivitäten
Durchsetzung von Datenrichtlinien außerhalb von SAP
lückenlose Governance über Dateibewegungen
SAP, MPIP und SecurityHub im Zusammenspiel
Das Zusammenspiel beider Technologien ermöglicht:
konsequente Umsetzung von Zero Trust
datenzentrierte Sicherheit ohne Medienbrüche
vollständige Transparenz über alle Datenexporte
Schutz vor Exfiltration und ungewollter Weitergabe
Unterstützung von Compliance- und Audit-Anforderungen
Reduzierung manueller Fehler und Prozessrisiken
So entsteht ein durchgängiger Schutzweg:
SAP → SecurityHub → MPIP → Persistenter Schutz, unabhängig vom Speicherort
Warum dieser Ansatz 2026 unverzichtbar wird
Mehrere Entwicklungen verstärken den Handlungsdruck:
Angriffe zielen immer häufiger auf Datenabfluss statt Systemverschlüsselung.
Unternehmen bewegen sich in hybriden Landschaften aus SAP, Cloud-Diensten und Kollaborationsplattformen.
Compliance-Anforderungen fordern Nachvollziehbarkeit über alle Datenflüsse hinweg.
Zero Trust wird zum Standard - und muss auch für Daten in/aus SAP gelten.
Unternehmen, die exportierte SAP-Daten nicht absichern, schützen nur einen Teil ihrer Angriffsfläche.
Data Exfiltration Control schafft hier die nötige Verbindung zwischen technischen Schutzmechanismen und den tatsächlichen Datenflüssen.
Fazit
SAP schützt Daten zuverlässig innerhalb des Systems. Doch Angreifer setzen dort an, wo dieser Schutz endet: bei exportierten Dateien. Durch die Kombination von Microsoft Purview Information Protection und SecurityHub entsteht ein datenzentrierter Ansatz, der SAP-Daten auch außerhalb des Systems kontrolliert, schützt und nachvollziehbar macht.
Data Exfiltration Control wird damit zu einem strategischen Bestandteil moderner Unternehmenssicherheit - und zu einer Voraussetzung für echte digitale Resilienz.
Erfahren Sie mehr über Data Exfiltration Control und SecurityHub:



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